DigitalCity.Wien: Warum eine Community an der Zukunft der Mobilität arbeitet

Oft werde ich gefragt, was meinen Job „Head of Open Innovation“ bei der ÖBB besonders macht. Meine Antwort lautet seit Jahren: Weil Mobilität ein Gemeingut ist und es alle betrifft. Dieser Aspekt macht für mich die Arbeit in der Mobilitätsbranche spannend und gleichzeitig ziemlich herausfordernd.

Megatrends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Urbanisierung haben großen Einfluss auf die Mobilität von Menschen und Gütern. Wir bei ÖBB wissen: Auch wenn wir Österreichs größter Mobilitätsdienstleister sind, alleine werden wir wenig bewirken. Darum haben wir uns 2019 mit anderen Mobilitäts-Pionieren zusammengeschlossen und eine Bewegung gegründet: Community creates Mobility.

Wie sieht unsere Community aus?

Wir verstehen uns als offenes Ökosystem – jede/r kann sich einbringen und mitarbeiten. Unsere Community besteht aus etablierten Unternehmen, Startups, Öffentlicher Sektor, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Wir treffen uns zu Veranstaltungen, diskutieren Themen aber auch online in unserer LinkedIn-Gruppe, die mittlerweile über 500 Mitglieder aus rund 200 Organisationen zählt.

Was hat die Community vor?

In einem kollaborativen Prozess hat die Community ein Mobility Manifest verfasst, in dem eine Vision entwickelt wurde: Mobilität als Gemeingut – gemeinsam ein gesamtheitliches Verständnis von einer wünschenswerten Zukunft der Mobilität erlangen.

Folgende Ziele verfolgt das Mobility Manifest:

  • Wir wollen Mobilität für unsere Zukunft gesamtheitlich und in gesellschaftlicher Verantwortung weiterentwickeln.
  • Wir wollen einen Common Sense zur Zukunft der Mobilität in Österreich (und über dessen Grenzen hinaus) schaffen.
  • Wir wollen eine Basis schaffen, damit Organisationen, Startups, etablierte Firmen wie auch zivilgesellschaftliche Gruppen und BürgerInnen zusammenarbeiten können, um Mobilität als Gemeingut allen bestmöglich zugänglich zu machen.
  • Unser Ziel ist es, eine gesellschaftliche Bewegung mit ausreichendem Momentum zu schaffen, um eine öffentliche Debatte anzustoßen und offene Fragen aufzuzeigen.
  • Wir sehen die Notwendigkeit, diese Ziele in Form eines Mobilitätsökosystems (Community creates Mobility) zu verfolgen, welches von öffentlichen Organisationen moderiert werden soll.

Was passiert in der Community?

Wir haben in unserem Manifest festgehalten, dass uns fünf Themenbereich rund um Mobilität als Gemeingut besonders wichtig sind:

  1. Physischer Raum & Infrastruktur
  2. Fokus auf Bedürfnisse
  3. Kosten & Notwendigkeit von Mobilität
  4. Nachhaltigkeit & Zukunftsschutz
  5. Mobilitäts-Ökosystem

Diese Themen werden regelmäßig in der Community diskutiert: online in unserem Slack-Channel und unserer LinkedIn-Gruppe, bei analogen und digitalen Learning Journeys oder ganz aktuell in unserem Mobility Innovation Camp.

Wir von ÖBB waren Initiator dieser Bewegung und bringen uns intensiv in die Diskussionen mit ein. Manchmal ist es ein Drahtseilakt für mein Team und mich, denn zu viel Dominanz unsererseits würde dem Ökosystem schaden. Je mehr Organisationen und Menschen bei Community creates Mobility mitmachen, umso vielseitiger sind unsere Perspektiven und wir kommen unseren Zielen Stück für Stück näher.

Peter Schindlecker ist Head of Open Innovation bei der ÖBB. Die Vision, die sein Team antreibt: Nachhaltige Mobilität für alle und von allen. Seine früheren Berufsstationen waren in den Innovationsabteilungen von Bayer und Cove

Dieser Beitrag ist DigitalCity.Wien in der Kategorie #digitalmondayblog am 12. Dezember 2022 erschienen.

Mobilität gemeinsam gestalten 
Eine Bewegung, um Mobilität nachhaltig zu verändern.