Mobilität ist ein Grundbedürfnis – das verdeutlichte nicht nur Christian Schaalo in seinem Impulsvortrag vor der Filmschau von „A human ride„, sondern darum drehte sich der gesamte Abend. Laut Schaalo spielt der öffentliche Verkehr eine wichtige Rolle, um die Daseinsvorsorge zu decken. Als Leiter der Initiative „Zukunft Nahverkehr“ der DB Regio arbeitet er mit seinem Team daran, den öffentlichen Verkehr moderner und attraktiver zu gestalten sowie den Zugang zur Mobilität für alle Menschen fairer zu gestalten.
Aus diesem Grund gab die Deutsche Bahn auch den Film „A human ride“ in Auftrag, bei dem verschiedene Menschen in ihren alltäglichen Wegen begleitet wurden. Der Film zeigt, dass Mobilität eine sehr individuelle Entscheidung ist, aber dennoch von äußeren Rahmenbedingungen beeinflusst wird.
Der Film greift eine Vielfalt an Geschichten von Menschen auf und zeigt anschaulich, wie vielfältig das Grundbedürfnis Mobilität gelebt wird und welche Hindernisse bestehen. So entscheidet sich eine Familie beispielsweise dazu, kein Auto zu kaufen und legt deshalb viele Wege mit dem Fahrrad zurück. Ein Rentner ist nicht mehr gut zu Fuß und kann aufgrund fehlender Infrastruktur seinen Alltag nur noch mit dem Auto bewältigen, hat aber Angst davor, irgendwann nicht mehr fahrtüchtig zu sein. Frauen mit Migrationshintergrund, die in ihrer Kindheit nicht Fahrrad fahren durften, erlernen diese Fähigkeit neu und erlangen somit eine ganz neue Möglichkeit der Teilhabe. Ein Mann im Rollstuhl erlebt täglich, wie er durch nicht-barrierefreie Infrastruktur in seiner Mobilität eingeschränkt wird und wünscht sich eine Verbesserung.
Austausch fördert besseres Miteinander in der Mobilität
Auch die anschließende Podiumsdiskussion, moderiert von Peter Schindlecker (Leitung ÖBB Innovation), dreht sich um diese Vielfalt. Claudia Falkinger betont als Orchestratorin das Ziel von „Community creates Mobility“: die Mobilität durch das Vernetzen verschiedener Menschen zu transformieren. Für Ali Mahlodji (Protagonist im Film & Unternehmer) eignen sich hierfür öffentliche Verkehrsmittel hervorragend, da sie Menschen nicht nur zu ihrem Ziel bringen, sondern auch einander näherbringen. Damit sich mehr Menschen für den öffentlichen Verkehr entscheiden, ist für Christian Schaalo eine bessere Kommunikation erforderlich, um die Vorzüge und Freiheiten dieser Mobilitätsform zu verdeutlichen. Ulla Rasmussen (Geschäftführung VCÖ) fügt hinzu, dass auch der öffentliche Raum so gestaltet sein muss, dass er Begegnungen ermöglicht und auch Kinder eigenständig mobil sein können.
Nach der Podiumsdiskussion gab es für alle Anwesenden in der Open Innovation Factory am Praterstern in Wien noch die Möglichkeit, sich auszutauschen, zu vernetzen und gemeinsam über eine wünschenswerte Zukunft der Mobilität nachzudenken.
Gespannt auf die nächsten Events von Community creates Mobility? Dann schaut bei unseren nächsten Aktivitäten vorbei!
Weiterführende Links:
Website VCÖ – Mobilität mit Zukunft
Bilder (c) Marlene Nemeth